Viele neugierige Augen und noch mehr interessierte Fragen: die Highlights der Physik fanden dieses Jahr vom 27.09. bis 2.10. in Würzburg statt. Ein vierköpfiges Team vom HZB war dabei und berichtet begeistert von dieser Veranstaltung, die erste seit einer langen Zeit.
„Was macht ihr eigentlich bei BESSY II? Wo kann ich diese blaue Solarfassaden kaufen? Ihr macht auch Forschung zu Corona?“ Von 10 bis 17 Uhr (Donnerstag sogar bis 20 Uhr) haben unsere Kolleginnen Fragen beantwortet und den HZB Stand mit Leben gefüllt. Das Team vor Ort: vier Damen der Nutzerkoordination unterstützt von einem Studenten der Uni Würzburg, Jona Sippel. Der berichtet: „Wir durften uns aussuchen an welchem Stand wir mitwirken und da ich mich für Forschung mit Synchrotron Licht interessiere, war BESSY II mein Favorit! Schnell habe ich verstanden, dass es hier gar nicht so viel um das Technische geht, wir haben vielmehr über die Anwendbarkeit der Forschung gesprochen,“ erzählt der 21-jährige Physikstudent.
Forschung auf dem Marktplatz
Mit ca. 30 anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten teilte sich das HZB eine Woche lang ein großes Zelt auf dem Marktplatz von Würzburg, die sogenannte Mitmach-Ausstellung.
17.000 Menschen kamen zu Besuch und haben Exponate und Experimente entdeckt, darüber hinaus gab es auch Vorträge, Quiz- und Wissenschaftsshows, viele Programmpunkte konnte man auch online verfolgen. So auch den Vortrag von Antje Vollmer, BESSY II Sprecherin und Leiterin der Nutzerkoordination: Mit Röntgenstrahlen die Welt erforschen, erkennen, verbessern, vereinen.
„Die Begeisterung der Physik in Worte packen“
„Von Kleinkindern bis Rentnern über Physikprofessoren und Schülerinnen, das Publikum war sehr weitgefächert und das war einfach cool, freut sich Jona Sipel. Es hat mir gefallen, konkret über meine Leidenschaft für die Physik zu sprechen.“ Der Student aus Fulda war so engagiert, dass “er nach wenigen Stunden von sich als Berliner sprach und auch „unser BESSY“ den Gästen vorstellte,” erzählt mit einem Augenzwinkern Astrid Brandt.
Für Frankziska Buchner, promovierte Chemikerin und seit Anfang 2020 Mitglied der Nutzerkoordination am HZB, war es die erste sogenannte Outreach-Erfahrung. „Ich fand es großartig, den Leuten in einfachen Worten und Bildern von unserer Forschung zu berichten. Manche wissen nicht, was ein Elektronenspeicherring ist, dann muss man zu Alltagsgeschichten greifen. Da werden beschleunigte Elektronen zu einem Fußball, der mit voller Wucht in eine Umlaufbahn geschossen wird… Elektronenpakete, die in einem Undulator durch magnetische Wechselfelder gehen, werden zu Surfern, die auf Wellen reiten.“
Eine große Veranstaltung trotz Corona
Während der Veranstaltungswoche erreichen enthusiastische Nachrichten das HZB in Berlin. „Die Leute stehen Schlange, wir können kaum Pause machen und verlieren bald unsere Stimme, aber es macht unendlich viel Spaß!“ Die Organisatoren (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Universität Würzburg) hatten die Veranstaltung von 2020 auf dieses Jahr verschoben, und auch wenn es in einem kleineren Maße als gewohnt stattfand, so war es Ihnen wichtig, dass ein Teil in Präsenz durchgeführt wurde. „Das Hygienekonzept war sehr durchdacht, ich habe mich sicher gefühlt und die Gäste haben auch toll mitgespielt!“ erwähnt Franziska Buchner.
Jona fügt hinzu: „Unser 3D-Modell vom Coronavirus hat natürlich viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, besonders bei den Kindern und Jugendlichen. Einige Schüler konnten sich auch nach 30 Minuten Gespräch nicht von uns losreißen und waren fasziniert, wie man mit so einem großen Forschungsapparat wie BESSY so kleine unsichtbare Dinge sehen kann. Ich selbst habe auch viel zur Energieforschung gelernt, das war mir gar nicht bewusst, dass da das HZB so herausragend ist.“
Solarenergie für die Generationen der Zukunft
Die Forschung zu Solarenergie hat viel Wissbegier ausgelöst. Nicht nur bei der kleinen Nina (2,5 Jahre), die ihre Eltern (täglich!) zum HZB Stand zog, um die kleinen Solarheuschrecken zu sehen. Die hatte sich das Team besorgt, um mit den Gästen in das Thema Solarenergie einzusteigen. Auch das Modell des Real-Labors von BAIP mit den Solarfassaden hat bei vielen Interesse geweckt. So berichtet Franziska von einem Besucher, der sein Haus angeboten hat: „Er wollte dort auch die schicken Solarfassaden anbauen lassen und sein privates Real-Labor starten!”
Mehr Informationen über die Highlights der Physik, hier geht’s zum YouTube Kanal der Highlights.
Wer neugierig ist auf die Corona Forschung an BESSY II findet auf dieser Seite viele Informationen.
Das Real-Labor von BAIP wurde vor kurzem am HZB eröffnet, dazu finden Sie hier alle Informationen.