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„Meist hat man die Lösung schon im Hinterstübchen, man muss sie nur hervorholen.“ Telefoncoaching für Führungskräfte – der kurze Weg zur Stressverringerung

By: Jennifer Schevardo
On: 26. September 2017
In: Adlershof, Karriere, Mitarbeiter/innen, Studierende, Wannsee
Tagged: Beratung, Coaching, Führungskräfte

Jede Führungskraft, auch eine erfahrene, erlebt Stress oder schwierige Situationen, in denen sie Inspiration oder eine Sicht von außen braucht, in der sie sich überfordert fühlt oder eine Entscheidung problematisch ist. In solchen Situationen ist ein Coaching sehr hilfreich um Klarheit zu finden, wieder handlungsfähig zu werden, Sicherheit zu gewinnen.  Telefoncoaching stellt eine besonders zeitnahe und unkomplizierte Möglichkeit dar.

Seit Juli 2017 bietet Dr. Maren Kaiser für Führungskräfte am HZB Telefoncoaching an. Hier verrät sie, für welche Situationen dieses Angebot eine sinnvolle Unterstützung sein kann.

 

Allerorten wird über Stress am Arbeitsplatz geklagt. Was raten Sie Führungskräften im Umgang mit Stress? Wann wird Stress zum Problem?

Grundsätzlich gibt es kurz- und langfristige Strategien im Umgang mit Stress. Kurzfristig bedeutet, in einer aktuellen Stresssituation innezuhalten, sich schnell zu beruhigen. Denn im Stresszustand ist das Denken eingeschränkt. Hektik, planloses Handeln, Fehler sind die Folge. In dieser Situation ist es wichtig, innerlich „Stopp“ zu sagen, gedanklich oder noch besser real heraustreten. Wenn Sie sich dann z.B. einen Augenblick auf Ihre Atmung konzentrieren, lässt der Stress nach. Dann sind Sie in der Lage zu überlegen: „Was ist jetzt das Wichtigste? Was muss zu welchem Zeitpunkt fertig sein und wie gehe ich dazu am besten vor?“

Ist der Stress ein Dauerzustand, brauchen Sie langfristige Strategien auf zwei Ebenen:

  1. Was können Sie tun, damit Sie weniger Stress erleben?
  2. Wie können Sie die körperlichen und psychischen Auswirkungen von erlebtem Stress abmildern?

Um 1. Stress insgesamt zu reduzieren, ist es hilfreich, sich zu fragen wie Sie grundsätzlich effizienter werden können. Welche Aufgaben können Sie delegieren? Wie können Sie auf Ihre persönlichen Stressauslöser gelassener reagieren?

Der letzte Punkt ist der wichtigste, denn wir können meistens nicht alle Stressauslöser beseitigen. Genau darum ist es 2. bedeutsam, körperlichen Ausgleich zu schaffen. Stress ist eine physiologische Reaktion aus der Steinzeit: die extreme Mobilisierung des Körpers für Kampf oder Flucht. Es wird ein Cocktail aus Hormonen und Botenstoffen ausgeschüttet, der bis zu zwei Tage im Blut nachweisbar ist. Oft kommt, bevor der Körper sich herunterregulieren und erholen kann, schon der nächste Stressauslöser und unser Körper gerät in eine Art Daueralarmzustand. Aktivität, Bewegung, Sport sorgen dafür, dass der Körper schneller wieder in seinen normalen Zustand kommt und sich dann erholen kann. Fehlen hingegen die Regenerationsphasen, macht uns der Stress auf Dauer krank. Manche Menschen bekommen Magenprobleme, andere Rückenschmerzen oder sogar einen Burnout. Jeder Mensch reagiert anders auf Stress. Es ist wichtig, Warnsignale rechtzeitig zu beachten.

 

Was sind typische  Situationen im Alltag einer Führungskraft, in der sie sich Unterstützung holen sollte? Und wie erkennt man, dass etwas schief läuft?

Typisch sind etwa schwierige Situationen mit einzelnen Mitarbeitenden oder Kollegen, Konflikte, schwierige Feedback- oder Kritikgespräche, Unzufriedenheit im Team, Überlastung, Nervosität vor wichtigen Präsentationen oder Konkurrenz um Ressourcen. Sie erkennen, dass etwas im Team schief läuft, wenn die Stimmung schlecht oder gereizt ist, der Krankenstand zunimmt, die Leistung abfällt oder Teammitglieder nur noch „Dienst nach Vorschrift“ machen. Dann sollten Sie unbedingt etwas unternehmen.

 

Seit kurzem bieten Sie ein Telefoncoaching für Führungskräfte am HZB an. Wie läuft das ab?

Die Führungskräfte beschreiben ihr Anliegen oder ihr Problem in wenigen Sätzen in einer E-Mail an mich. Dies ist wichtig, denn das ist ein erster Schritt Richtung Klarheit und beschleunigt den Coaching-Prozess. Die Führungskraft kann bis zu drei Telefoncoaching-Stunden in Anspruch nehmen, die Kosten dafür trägt die Personalentwicklung des HZB. Die Inhalte der Gespräche sind selbstverständlich absolut vertraulich.

Zum Einstieg ins Coaching klären wir gemeinsam: was muss bei diesem Termin herauskommen, damit der/die Gecoachte mindestens einen Schritt weiter Richtung Lösung gekommen ist. Ich stelle einige Fragen, um das Problem besser zu verstehen. Eine gemeinsame Lösung erschließt sich oft, wenn wir nach ähnlichen Situationen in der Vergangenheit, in anderen Bereichen, außerhalb der Arbeit oder im persönlichen Umfeld suchen und überlegen, wie da die Lösung war. Dadurch wird sich die/der Gecoachte der eigenen Ressourcen bewusst und kann sie zur Lösung des aktuellen Problems nutzen. Dies ist nur ein Beispiel. Natürlich habe ich noch viele andere Methoden in petto, um die Führungskräfte zu unterstützen. Meist haben die Gecoachten selbst die Lösung schon im Hinterstübchen, man muss sie nur hervorholen und manchmal etwas aufpolieren.

 

Dr. Maren Kaiser, Foto: Michael Kappeler

Können durch Coaching tatsächlich Probleme gelöst werden?

Auf alle Fälle! Coaching hilft, einen verstellten Blick zu befreien, eine Erstarrung zu lösen, in Bewegung zu kommen. Dadurch werden die Gecoachten in die Lage versetzt, ihre Probleme zu lösen.

Dass es immer eine Lösung gibt, ist meine tiefste Überzeugung. Manchmal ist es allerdings nicht die Lieblingslösung, sondern nur die zweit- oder drittbeste, weil die Bedingungen eben nun mal so sind.

 

 

Dr. Maren Kaiser promovierte in mariner Biologie und wechselte nach weiteren Forschungsprojekten in den öffentlichen Dienst und anschließend in die IT-Branche. Seit 2005 ist sie selbstständig als Coach und hat derweil rund 2.300 Stunden Coaching-Erfahrung angesammelt, davon ca. ein Viertel im Coaching am Telefon. In ihrem Blog befasst sie sich intensiv mit Stress und seiner Bewältigung.

 

Weitere Informationen zum Telefoncoaching für HZB-Führungskräfte finden sich hier.

 

2017-09-26
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