Christian Balz hat am Helmholtz-Zentrum Berlin Quantenmagnete am Forschungsreaktor BER II untersucht. Nun lebt er in den USA und arbeitet am Oak Ridge National Laboratory (ORNL) in der Neutron-Spectroscopy-Gruppe1.
„Damit untersuche ich Materialien mit exotischen Eigenschaften, die tief mit deren quantenmechanischem Ursprung verwurzelt sind“, erklärt Balz. „Im Speziellen sind das niedrig dimensionale und frustrierte magnetische Materialien.“
Nostalgie nach Vollkornbrot und BVG
Für Balz war der BER II ideal, um die Technik der Neutronenstreuung zu erlernen. Wenn er an seine Berliner Zeit zurückdenkt, vermisst er vor allem seine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Bella Lake. Und er erinnert sich etwas wehmütig an gutes Vollkornbrot und öffentlichen Nahverkehr. „Ich weiss wie sehr Berliner immer über die BVG klagen. Aber wenn man mal ein Jahr wie ich in Tennessee gelebt hat, wo es absolut keinen öffentlichen Nahverkehr gibt, dann weiss man die BVG auf einmal sehr zu schätzen.“
Unterschiede zwischen Deutschland und USA
Im täglichen Berufsalltag macht Balz einige Unterschiede zwischen Deutschland und den USA aus. „Es fällt vor allem auf, dass man in Amerika das Motto “weniger reden, mehr machen” sehr ernst nimmt“, meint Balz. „Hier darf man wirklich noch Visionen haben und bekommt dafür relativ einfach finanzielle Unterstützung. Während man in Deutschland erst, wenn alle Details erörtert sind, vielleicht ein Projekt genehmigt bekommt.“ Aus seiner Sicht hat diese Herangehensweise aber auch zur Folge, dass Forschungsprojekte in den USA geringere Erfolgsquoten vorweisen als in Deutschland.