Konferenz für und mit Frauen (und allen Anderen) in der Forschung
Mit Genderforschung können nicht alle Naturwissenschaftlerinnen etwas anfangen – trotzdem sind alle ständig mit Geschlechterstereotypen konfrontiert. Selbst wenn es gelingt, solche Vorurteile auszublenden, kostet dies Energie und hat (messbar) negative Konsequenzen für das Selbstwertgefühl. Auf der Konferenz „I, Scientist“ können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Disziplinen mit Geschlechterstereotypen auseinandersetzen.
Trotz Spitzenleistung Selbstzweifel
“Viele Frauen trauen sich zu wenig zu. Selbst wenn sie herausragende Leistungen bringen, denken sie immer noch: Ich kann nichts, es hat nur bisher niemand gemerkt”, sagt die Physikerin Dr. Dimitra Gkogkou, Postdoc an einem Berliner Forschungsinstitut. Im letzten Jahr hatte sie selbst diese Konferenz besucht und war so begeistert, dass sie nun für 2018 im Orgateam mitarbeitet. Seit Sommer 2017 widmet sie den Großteil ihrer Freizeit diesen Aufgaben, ehrenamtlich, so wie alle im Orgateam.
Rund 400 Teilnehmende werden erwartet. „Wir haben tolle Rednerinnen gewonnen, darunter Genderforscherinnen, die ihre Thesen mit harten Fakten belegen, und berühmte Naturwissenschaftlerinnen, die über ihre Karrierewege berichten“, erzählt sie. Sogar die Nobelpreisträgerin Ada Yonath wird kommen.
Selbst die Wissenschaft ist nicht immer objektiv
Dass diese Konferenz nötig ist, davon ist Dimitra fest überzeugt. „Die kleinen Fortschritte bei der Gleichberechtigung können auch wieder rückgängig gemacht werden, da müssen wir auf der Hut sein“, meint sie. Und selbst in der Wissenschaft ist nicht alles so objektiv wie es scheint. „So neigen die Gutachtenden dazu, Publikationen mit weiblichen Vornamen anders zu bewerten als solche mit männlichen Vornamen.” Und belegt dies gleich mit einem Hinweis auf eine Nature-Publikation 2017 (Gender bias distorts peer review across fields). Ein erster Schritt in Richtung Fairness ist es, sich solcher Verzerrungen bewusst zu werden“, erklärt Dimitra.
Auftakt am Donnerstag: Workshops und Science Slam
Am Vortag der Konferenz, dem Donnerstag, 24. Mai, sind Workshops und Trainings (rasch anmelden) im Angebot, der Donnerstag klingt mit einem Science Slam aus (noch ist die Teilnahme möglich).
Konferenz Freitag und Samstag: Vorträge, Karriere, Vernetzung
Neben den Vorträgen am Freitag und Samstag bleibt auch Raum für Diskussionen und dafür, neue Bekanntschaften zu schließen. Sich zu vernetzen, auch außerhalb des eigenen Fachgebiets, das weitet den Blick und erschließt neue Chancen, es kann Türen öffnen. Und auf der „Career Fair“ am Freitag können sich alle darüber informieren, welche Optionen Akademikerinnen außerhalb von Uni und Forschung offenstehen.
Die Konferenz tagt im Bunsen Saal, Berlin-Adlershof. die Workshops am Donnerstag finden an der TU Berlin statt. Bis zum 23. April gibt es noch Tickets zum regulären Preis, Studierende erhalten stark vergünstigte Tickets.
Mehr Informationen und vollständiges Programm: http://www.iscientist.de/