Skip to content
Helmholtz-Zentrum Berlin: Startseite HZB Campus Blog
HZBblog
Primary Navigation Menu
Menu
  • Über Uns
  • → Science blog

Aufholen nach Corona: Das Schülerlabor ist dabei

By: Silvia Zerbe
On: 24. März 2022
In: Adlershof, Karriere, Schülerlabor, Wannsee
Tagged: Nachwuchs
Zwei Mädchen experimentieren zum Thema Strom.

Was wir hier machen, ist uns eine echte Herzensangelegenheit. Mit diesem Satz bringt Dagmar-Köpnick-Welzel, Mitarbeiterin des HZB-Schülerlabors in Berlin-Wannsee, die Sache auf den Punkt. Das HZB beteiligt sich am Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Aufholen nach Corona“. Seit März gehen Teams aus dem Schülerlabor in Schulen vor Ort. Eine wichtige Aufgabe, denn die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen.

Lockdown, Homeschooling und digitaler Unterricht – in den letzten drei Schuljahren lief vieles anders. Die Corona-Pandemie habe zu Lernrückständen geführt und die Motivation habe gelitten, sind sich Lehrkräfte und Bildungsforscher*innen einig. Besonders betroffen sind Schüler*innen, die auch sonst wenig schulische Unterstützung von ihren Eltern erhalten. Das Programm „Aufholen nach Corona“ setzt genau hier an.

„Im Schülerlabor haben wir Erfahrung, wie man an Jugendliche rankommt“

„Als wir von diesem Projekt gehört haben, wir waren gleich begeistert. Denn wir wollen etwas für die Mädchen und Jungen tun, die es in der Schule ohnehin nicht leicht haben. Durch unsere Erfahrung im Schülerlabor wissen wir, wie man an sie rankommen und sie motivieren kann, Dinge auszuprobieren“, erklärt Ulrike Witte vom Schülerlabor-Standort Adlershof. Sie hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Dagmar Köpnick-Welzel einen Förderantrag geschrieben und eingereicht. Nun – nach der erfolgreichen Bewilligung – sind bis Ende 2022 wöchentliche Kurse an mehreren Schulen geplant.

Mit dabei sind die Voltaireschule in Potsdam, das Hermann-Ehlers-Gymnasium in Berlin-Steglitz und die Grundschule am Mohnweg in Berlin-Altglienicke. Die Lehrkräfte vor Ort wählen die Schüler*innen aus den Übergangsklassen (6. und 9. Klasse) gezielt aus. Denn so können genau diejenigen von den Experimentierkursen profitieren, die sich vielleicht niemals freiwillig dafür angemeldet hätten.

Es geht nicht um eine Extra-Portion Unterricht

Der Startschuss fiel Anfang März. Seitdem ziehen sechs studentische Hilfskräfte – mit Experimenten beladen – in die Schulen. „Unsere jungen Kollegen haben gleich einen sehr guten Draht zu den Jugendlichen gefunden. Eine lockere Atmosphäre kann Hemmschwellen abbauen, das ist wichtig. Jeder soll sich trauen, etwas zu fragen oder mitzureden, auch wenn er die Antwort nicht weiß“, erzählt Ulrike Witte.

Zu sehen ist eine selbstgebaute Vakuumpumpe. Ein Marmeladenglas, ein Schlauch und eine Spritze reichen, um im Glas ein Vakuum zu erzeugen.
Eine Vakuumpumpe selbst gemacht: Einfache Utensilien reichen, um tolle Dinge zu bauen und zu untersuchen.

In den Schülerlabor-Kursen geht es eben nicht um Büffeln und eine Extra-Portion Unterricht. Vielmehr sollen die Schüler*innen wieder mehr Selbstvertrauen bekommen, aber auch mal ganz praktisch mit den Händen arbeiten. „Wir alle haben während des Lockdowns viele digitale Angebote konsumiert. Das Experimentieren kam zu kurz. Aber es ist eine ganz wichtige Säule des naturwissenschaftlichen Unterrichts“, findet Ulrike Witte. „Wir erleben, dass die Jugendlichen begeistert Experimente aufbauen. Oder wie sie mit viel Freude Versuchsobjekte basteln, die sie mit nach Hause nehmen können. Darauf sind sie richtig stolz.“

Eine Show, in der es dampft, zischt und knallt

Jugendliche in diesem Alter zu begeistern, ist nicht gerade ein Selbstläufer. Wie schwer war es, die Schüler*innen aus der Reserve zu locken? „Gerade unseren 9. Klässlern müssen wir anfangs schon etwas bieten, damit sie Lust auf den Kurs bekommen“, berichtet Dagmar Köpnick-Welzel augenzwinkernd. „Also haben wir uns für den ersten Termin eine Experimentiershow ausgedacht, bei der es dampft, zischt und knallt. Eine Vakuum-Kanone oder eine brennende Hand – das sind Dinge, die die Schüler*innen sonst nicht im Unterricht sehen. Damit bekommt man gleich viel Aufmerksamkeit.“

Experimente mit Feuer. Das Schülerlabor geht in die Schulen und führt eine Experimente-Show vor.
Experimente mit Aha-Effekt: Eine brennende Hand sichert gleich viel Aufmerksamkeit.

Nach den ersten Terminen in den Schulen vor Ort kommen die Jugendlichen übrigens zum Experimentieren ins Schülerlabor nach Adlershof und Wannsee. „Wir haben hier einfach viel bessere Möglichkeiten, Experimente durchzuführen“, erklärt Ulrike Witte. Dafür werden die Schüler*innen sogar extra von den Schulen abgeholt und zum Labor begleitet.

Im Schülerlabor kommt es auf den direkten Draht an

Doch bald schon heißt es, Abschied zu nehmen, denn der erste Kurs endet mit Beginn der Osterferien am 11. April 2022. „Das ist natürlich einerseits schade. Aber anderseits können wir so insgesamt mehr Schüler*innen in unsere Kurse holen und sie beim Lernen begleiten“, findet Ulrike Witte. „Ich wünsche mir, dass solche wunderbaren Kooperationen mit den Schulen weiterhin möglich sind, auch unabhängig von der Corona-Förderung. Es ist der direkte Draht zu den Schüler*innen, auf den es ankommt und der entscheidet, ob sie Spaß an der Physik haben oder nicht.“ Und dazu kann das Schülerlabor eine Menge beitragen!

„Aufholen nach Corona“ – die Schülerlabor-Angebote im Überblick:

  • Projektzeitraum: 1. Januar – 31. Dezember 2022
  • Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • bis zu 90 Schüler*innen insgesamt besuchen insgesamt 9 Kurse
  • gezielt Schüler*innen mit Lernschwierigkeiten und aus Klassen, in denen ein Schulwechsel bevorsteht (6. Klasse, 9. Klasse)
  • 1. Kurs: Anfang März bis zu den Osterferien
  • 2. Kurs: Osterferien bis zu den Sommerferien
  • 3. Kurs: nach den Sommerferien bis zu den Weihnachtsferien

Weitere Angebote der HZB-Schülerlabore:

  • Derzeit bieten das Schülerlabor in Berlin-Wannsee und Berlin-Adlershof jeweils einmal pro Woche einen Projekttag vor Ort an (verschiedenen Thementage, unterschiedliche Klassenstufen)
  • Für naturwissenschaftlich besonders interessierte Schüler*innen gibt es zwei AGs in Berlin-Adlershof (bei Interesse bitte das Schülerlabor-Team unter der E-Mail-Adresse schuelerlabor@helmholtz-berlin.de kontaktieren )
2022-03-24
Previous Post: Was Feinwerkmechaniker können müssen
Next Post: LGBTQ+STEM: Mehr Sichtbarkeit in der Wissenschaft

Folge uns

Suchworte

Archäometallurgie Ausbildung Austausch Beratung bERLinPro Beschleunigerphysik BESSY II BESSY VSR Bibliographie Bildung CALIPSOplus Coaching Corona Doktoranden Ehrenamt Energie Engagement Führungskräfte Gast Homeoffice Kantine Klimaschutz Klimastreik Klimawandel Kommunikation Kryotechnologie Kultur Kunst Laser Lehre Lise Meitner Museum Nachhaltigkeit Nachwuchs Neutronen Praktikum Preise Schule Schülerlabor Schülerpraktikum Solare Brennstoffe Solarenergie Solarzellen Tomographie Wissenstransfer

Neueste Beiträge HZBblog Campus

  • Was Kinder wirklich fragen. Eine Reportage aus dem Schülerlabor 27. Februar 2023
  • Kinder sind voll mein Ding 7. Februar 2023
  • Freier Kopf und volle Konzentration – eine Chemikerin musiziert im Orchester 17. Januar 2023

Neueste Kommentare

  • Christoph Scherfer bei Was Kinder wirklich fragen. Eine Reportage aus dem Schülerlabor
  • Silvia Zerbe bei Was Kinder wirklich fragen. Eine Reportage aus dem Schülerlabor
  • Was Kinder wirklich fragen – Eine Reportage aus dem Schülerlabor - HZBblog bei Kinder sind voll mein Ding
  • Claudia Schmitt bei Ein Naturparadies in Wannsee
  • Jennifer Schevardo bei Was Feinwerkmechaniker können müssen

Archive

New on HZBblog science

  • World Café: Encouraging open exchange in science

  • Beyond research: Capturing science through illustrations

Verwandte Beiträge

Kaffee, Zimtschnecken und Gespräche über den Klimawandel
Ein Koffer in Berlin
Warum der Girls'Day immer noch wichtig ist

Links

Beitrags-Feed (RSS)
Kommentare als RSS

Helmholtz-Zentrum Berlin

Impressum, Datenschutz
www.helmholtz-berlin.de

Logo Helmholtz-Zentrum Berlin