Gastbeitrag von Roswitha Schabardin:
Als ich die kleine Nachricht im Intranet des HZB zum Stadtradeln las, habe ich mich gefreut. Da stand: „Die beiden besten Radfahrer*innen aus dem HZB fuhren sogar mehr als 1000 Kilometer.“
Wer der legendäre M.M. ist, darüber rätseln wir in unserer Abteilung seither, vor allem über sein Rad (mit oder ohne Strom?). Mein Geheimnis lüfte ich jedoch.
Urlaub in Corona-Zeiten
Ich war ausgerechnet vom 7. bis 24. September auf einer Urlaubs-Radtour, die meine ursprünglich geplante Rhone-Radtour vom Mai/Juni ersetzte, als die Grenze zu Frankreich dicht war. Gestartet bin ich deshalb in Freiburg/Breisgau, denn bis dorthin hatten mein Rad und ich noch ein DB-Kulanzticket.
Dann über Donaueschingen nach Sigmaringen, Ulm, Donauwörth, Treuchtlingen, Nürnberg, Erlangen, Bamberg bis Lichtenfels. Auf reiner Strecke einschließlich der Umwege und Tagestouren vor Ort kamen 900 km zusammen, und zwar auf einem FAHRRAD, nicht auf einem E-Bike.
Die Tour war ein Traum– ich traf einige alte Freunde aus Bayern und kam durch wunderschöne Landschaften. Vor Allem hatte ich NUR bestes Wetter.
Auch im Alltag auf dem Rad
Zur Arbeit fahre ich übrigens auch meistens mit dem Rad, hin und zurück macht das täglich auch um die 10 km. Am Wochenende fahre ich gerne Radtouren mit dem Berliner ADFC, wie auch am Wochenende vor meiner Radreise. Damit summierte sich mein Stadtradeln auf knapp über 1000 km.
Gut geplant und trotzdem flexibel
Und es ist sooo einfach, finde ich! Man muß die Radreise im Vorfeld einfach nur gut planen: die Route, die Radfernwege, die DB-Tickets und Platzkarten. Dann Taschen packen, erste Strecken-Unterkünfte reservieren (jetzt in diesem Corona-Sommer mit dem innerdeutschen Overtourism unbedingt zu empfehlen), und dann einfach losfahren.
Bei Regen nicht so verbissen auf der Weiterführung der Route verharren, sondern den DB Regio als Ersatz nehmen (ich hatte aber keinen Regen), und einfach entlang des Weges schauen, was passiert.
Das ist Freiheit pur und eine fantastische Urlaubs-Alternative in diesen Zeiten, wo Urlaub machen so kompliziert geworden ist. Es ist nämlich auch sehr sicher: Man ist im Freien, Abstand ist kein Problem, und bei der Auswahl der richtigen Radfernwege hat man auch meist wenig mit Autoverkehr zu tun. Und was die Unterkünfte betrifft, da landet man meist in radlerfreundlichen Pensionen oder Gasthöfen, die auch keine Menschenmassen kennen. Und viele zelten auch.