Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten zurzeit im Home-Office, tauschen sich per Telefon oder Videokonferenzen aus. Trotzdem fehlt es uns, andere Kollegen einfach mal im Flur oder in der Küche zu treffen. Daher verlagern wir die “Flurgespräche” ins Digitale. Heute stellen wir Anja Seehrich aus der Abteilung Personal und Soziales vor.

Woran arbeitest Du gerade?

Ich arbeite wie die meisten Kolleginnen und Kollegen aus der Personalabteilung zurzeit im Home-Office. Meine Aufgaben sind gleich geblieben: Ich kümmere mich um Personalbelange, zum Beispiel um Neueinstellungen oder Vertragsverlängerungen. Außerdem bin ich Ansprechpartnerin des „Office for Work and Life“. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Vereinbarkeitsfragen haben, können sich an mich wenden.

Gibt es während der Corona-Zeit mehr Anfragen zu Vereinbarkeitsbelangen als sonst?

Wir bekommen auf jeden Fall mehr Anfragen. Unter anderem fragen die Mitarbeitenden, welche Voraussetzungen gelten, um den Sonderurlaub für die Kinderbetreuung während der Corona-Pandemie in Anspruch zu nehmen. Andere Kolleginnen und Kollegen wenden sich an uns, weil sie sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern müssen und die Pflegekraft nicht mehr kommen kann oder krank ist. Unser Dienstleister benefit@work hat für HZB-Mitarbeitende kostenlose Beratungshotlines eingerichtet und bietet Webinare, in denen man viele praktische Tipps für diese Zeit bekommt. Das kann ich nur empfehlen!

Wie ist Dein Eindruck: Kommen die meisten Kolleginnen und Kollegen gut mit der Situation zurecht?

Ich habe den Eindruck, dass sich das Arbeiten von Zuhause mittlerweile „eingegroovt“ hat, vielen gelingt es besser als noch vor einigen Wochen, ihren Alltag zu strukturieren. Hilfreich ist es sicherlich auch, dass wir nicht erst seit der Corona-Krise über Vereinbarkeitsfragen am HZB nachdenken. Es kommt uns jetzt zugute, dass wir bereits in den Jahren zuvor viele Unterstützungsangebote wie Home-Office, Telearbeit und flexible Arbeitszeitgestaltung auf den Weg gebracht haben. Viele Mitarbeitende haben auch vorher schon Home-Office praktiziert, so dass Arbeiten im Remote-Modus und die IT-Zugänge keine Hürden waren.

Was ist für Dich die größte Herausforderung?

Am Anfang war mein Arbeitstelefon rund um die Uhr auf mein Handy umgeleitet, der Laptop war immer an, um schnell noch einmal eine E-Mail beantworten zu können. Nach einer Weile habe ich gemerkt, dass ich eine klarere Grenze zwischen der Arbeit und der Freizeit ziehen muss und habe meinen Tag besser strukturiert. Das hilft mir, im Feierabend abschalten zu können.

Eine ganz andere Herausforderung ist es für mich, dass ich zurzeit gemeinsam mit der ganzen Familie meine Schwester beim Homeschooling meiner siebenjährigen Nichte unterstütze. Ich versuche es in den Fächern Englisch und Kunst über Zoom. Unterrichten einer Erstklässlerin hätte ich mir viel einfacher vorgestellt, ich habe großen Respekt davor, was Lehrer und viele Eltern jetzt leisten müssen!

Worauf freust Du Dich, wenn die Zeit wieder vorbei ist?

Ich freue mich, meine Kolleginnen und Kollegen wiederzusehen und einfach mal mit ihnen eine Mittagspause zu verbringen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Akzeptanz für flexible Arbeitsgestaltung auch nach der Corona-Krise weiter erhalten bleibt, denn wir alle haben in den letzten Wochen gesehen, wie gut sie im Großen und Ganzen funktioniert. Auch auf Treffen mit Freunden und der Familie, auf geöffnete Biergärten, Kinos und Konzerte und auf das Reisen freue ich mich sehr, auch wenn das sicherlich noch eine Weile warten muss.

Die Fragen stellte Silvia Zerbe.