Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten zurzeit im Home-Office, tauschen sich per Telefon oder Videokonferenzen aus. Trotzdem fehlt es uns, andere Kollegen einfach mal im Flur oder in der Küche zu treffen. Daher verlagern wir die “Flurgespräche” ins Digitale. Heute stellen wir Astrid Brandt vor, die in der Nutzerkoordination  arbeitet.

Wie beginnst Du den Tag?

Mein Tag beginnt kurz vor sieben Uhr, denn dann wollen meine Katzen gefüttert werden – also alles wie immer.

Woran arbeitest Du gerade?

Im Augenblick stelle ich einen Beitrag für die ‘Highlights der Physik’ fertig, die im September in Würzburg stattfinden sollen. Das HZB wird dort mit zwei Ständen zum Thema “Energie und Klima” und “Umwelt und Medizin” vertreten sein. Bei “Umwelt und Medizin” werden natürlich die Ergebnisse vorgestellt, die an BESSY II zu COVID-19 gemessen wurden. Ich denke, das wird die Besucher sehr interessieren.

Was ist für Dich momentan die größte Herausforderung?

Es ist ja wichtig, dass man trotz ‘social distancing’ den Kontakt mit der Familie und den Freunden nicht verliert. Daher versuche ich, möglichst regelmäßig mit meinen Eltern oder meiner Schwester zu telefonieren. Oder die neu entdeckten Möglichkeiten des Online-Chats zu nutzen, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Die Herausforderung ist dabei, dies neben dem online-Arbeitstag, der notwendigen Bewegung an der frischen Luft und dem, was täglich im Haus zu tun ist, nicht zu vergessen. Man lenkt sich ja leider viel zu schnell mit anderen Dingen ab…

Wie läuft die Nutzerkoordination gerade? Wird der FAST TRACK ACCESS für die Forschung zu Corona genutzt und wie funktioniert das überhaupt genau?

Der Betrieb von BESSY II und damit der Nutzerbetrieb sind derzeit eingestellt. Die Ausnahme ist der FAST TRACK ACCESS für SARS-CoV-2 Forschung. Nutzer, die direkt zu Corona forschen wollen, melden sich ganz unkompliziert bei Manfred Weiss von der MX-Gruppe. Gemeinsam wird das Projekt durchgesprochen und dann schicken die Nutzer ihre Proben in einem Behälter (Dewar) mit flüssigem Stickstoff zu BESSY II. Inzwischen wird BESSY II innerhalb eines Tages wieder betriebsbereit gemacht. Sobald der Dewar mit den Proben angekommen ist, werden die Messungen von der MX-Gruppe des HZB durchgeführt. Vom 1. bis 3. April waren die ersten Proben vor Ort.

Worauf freust Du dich am meisten, wenn diese Zeit vorbei ist?

Auf jeden Fall darauf, wieder mehr als nur meine Familie zu sehen. Mir fehlen die Kollegen, mir fehlen meine Freunde, meine Chorproben und das regelmäßige Tanztraining. Es sind die kleinen Plaudereien, das gemeinsame Lachen und die gemeinsame Beschäftigung, die ich am meisten vermisse. Aber ich hoffe auch, dass wir manches, das wir jetzt gerade neu lernen, auch in Zukunft beibehalten. Rücksicht auf andere nehmen, für andere dasein. Nicht immer auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen, sondern auch mal innezuhalten und zu genießen, was man hat.

Die Fragen stellte Jennifer Bierbaum