Ein Gastbeitrag von Jakob Voß*
Eigentlich wollte ich nach meinem Abi im Sommer 2020 in Kanada in einer Bar oder in einem Skigebiet arbeiten. Doch schnell stellte sich heraus, dass im Corona-Jahr ein Work&Travel keine gute Idee ist. So habe ich mich umentschieden für ein Freiwilliges Jahr im Inland. Da ich schon immer eher technisch interessiert war, habe ich entdeckt, dass das Schülerlabor am HZB ein Freiwilliges Soziales Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit anbietet. Nach einem freundlichen kurzen Bewerbungsgespräch war mir klar: hier will ich meinen freiwilligen Dienst machen – geklappt hat es ja zum Glück auch.
Doch was genau macht man im Schülerlabor?
Naja, die Hauptaufgabe ist eigentlich die Betreuung verschiedener Projekttage (wie z. B. einen Solar- oder Materialtag) zusammen mit Schülergruppen, so habe ich mir sagen lassen. Doch nun arbeite ich schon seit etwa drei Monaten am HZB und hatte leider noch keine Schülergruppe zu Besuch.
Experimente zum Ausprobieren
Liege ich also die ganze Zeit nur auf der faulen Haut? Ganz so schlimm ist es nicht! Es gibt auch viel zu tun in einem Schülerlabor, wenn keine Schüler da sind. Wir nutzen die Zeit, um unsere Projekttage zu überarbeiten oder auch neue Projektideen zu entwickeln. Durch die tolle Ausstattung des Labors gibt es viele Möglichkeiten für neue Ideen und Experimente – das Ausprobieren von neuen Experimenten für die Schüler macht mir am meisten Spaß.
Nur aus einer Plastikflasche, einem Zapfhahn, einem Schlauch, einem Taschentuch und etwas Wasser haben wir zum Beispiel ein Gerät gebaut, das zeigt, wie schädlich Rauchen und Luftverschmutzung für unsere Lunge sind. Auch ein kleines „Auto“ ist entstanden, welches von nur durch eine Mausefalle angetrieben wird.
Die Schüler-AG findet online statt
Ein Highlight der Woche ist die Schüler AG. Dort kann ich mit drei interessierten Schülerinnen viele Dinge ausprobieren und sie bei verschiedenen Programmieraufgaben unterstützen. Natürlich war es cooler, als wir uns noch persönlich treffen konnten, doch auch online ist es abwechslungsreich und interessant. Und auch herausfordernd, da es immer wieder technische Probleme gibt.
Wir haben viele kleinere Experimente zusammen gemacht, welche man easy zuhause machen kann. Zum Beispiel eine eigene Lava-Lampe aus Öl, Wasser und einer Brausetablette. Außerdem haben wir auch angefangen mit Python zu programmieren. Da ich noch nie mit Python gearbeitet habe war es auch für mich eine spannende neue Erfahrung. Parallel konnte ich einen online-Kurs in Programmierung belegen, um selbst weiter zu lernen und auf dem Laufenden zu bleiben. In der AG sind wir gerade dabei ein eigenes kleines Fantasy-Schach zu programmieren – das klingt doch ziemlich gut ;).
Alles in allem bin ich sehr froh, mein Freiwilliges Jahr am HZB zu absolvieren. Ich wurde hier freundlich aufgenommen und werde sehr gut betreut, ich habe viele Möglichkeiten physikalische Experimente auszuprobieren und eigene Ideen zu entwickeln. Natürlich freue ich mich darauf, wenn wir endlich wieder Schülergruppen im Labor begrüßen können, doch bis dahin machen wir das Beste draus.
*Jakob Voß absolviert am Schülerlabor des HZB ein Freiwilliges Soziales Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit.
Als Mutter einer der “drei interessierten Schülerinnen” kann ich berichten, dass meine Tochter SEHR GERNE bei der AG mitarbeitet – sowohl als es noch eine Präsenzveranstaltung war als auch nun wöchentlich per Video. Jakob, du hast hier bewundernswert schnell Zugang zu den Mädels gefunden! Und als “Mutter in Home-Schooling-Zeiten” danke ich Dir sehr für die 1,5hr AG pro Woche, wo ich mich um nichts dafür kümmern muss und meine Tochter gut gefördert weiß :-))