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Das neue Zuhause der Huskys im hohen Norden Berlins

By: Silvia Zerbe
On: 11. März 2019
In: Mitarbeiter/innen, Wannsee
Tagged: Husky

Als wir auf dem Gelände des Wildparks in Hohenbruch bei Kremmen ankamen, ging gerade die Sonne auf. Das Morgenrot strich die weiten Wiesen, kargen Felder und Bäume sanft an. Polarwölfe heulten zur Begrüßung. Wir waren weit, weit weg von der Großstadt – egal was der Kilometerzähler über die tatsächliche Entfernung sagte. Wir standen vor den Toren der Auffangstation „Nordische in Not“.

Ralf Hewelcke und seine Lebensgefährtin, die die Station betreiben, begrüßten uns herzlich. Warum waren wir – zwei Kolleginnen aus dem Kantinenteam, ein Fahrer und ich – heute eigentlich hier?

Im Dezember 2018 verstarb Wolf Mienhardt bei einem Hausbrand. Er arbeitete fünfzehn Jahre als Koch in der Kantine. Oft blieb er im Hintergrund – organisierte die Küche, lernte die Azubis an, bereitete die Gerichte zu – und war doch irgendwie immer da. Bis zum 15. Dezember. In den frühen Morgenstunden hatte sein Holzhaus in Jeserig aus ungeklärter Ursache Feuer gefangen. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Seine fünf Hunde, die in einem Zwinger im Freien untergebracht waren, konnten hingegen von der Feuerwehr gerettet werden. Sie kamen in der Auffangstation nördlich von Berlin unter.

Damit die Huskys von Wolf Mienhardt gut versorgt werden können, organisierte das Kantinenteam eine Spendenaktion für den Verein „Nordische in Not“. „Die Huskys waren seine Familie“, hieß es im Aufruf an die Mitarbeiter. Die Anteilnahme war enorm, viele spendeten in den kommenden Wochen nicht nur Geld, sondern auch Trost. Insgesamt kamen 1860 Euro zusammen.

Am 7. Februar 2019 haben wir uns dann gemeinsam auf den Weg gemacht, um die Spende dem Vorsitzenden des Vereins, Ralf Hewelcke, persönlich zu überreichen. In den Tagen davor hatten wir uns immer wieder gefragt: Wie würde es den Huskys gehen? Wie haben sie das schreckliche Feuer – ein Hund floh sogar und konnte erst Tage später wieder eingefangen werden – verkraftet?

Wir gingen gemeinsam in den großen Zwinger. Die Huskys kamen sofort auf uns zu, sie suchten von sich aus den Kontakt zu uns Menschen, ließen sich streicheln. Browni, Anna, Silver, Daimon und Fetti ging es offensichtlich sehr gut. Durch eine Klappe konnten sie vom Zwinger in ein weitläufiges Außengehege mit Hügeln, Baumstämmen und Steinen laufen.

Ob sich die Hunde an neue Besitzer vermitteln lassen, ist schwer zu sagen, erklärte uns Ralf Hewelcke. Sie sind zwischen zehn und zwölf Jahre alt – und damit für viele Interessenten schon zu betagt. Huskys brauchen auch im hohen Alter viel Bewegung und Auslauf. Deshalb freut sich der Verein über ehrenamtliche Gassi-Geher, die am Wochenende etwas Zeit mit den Hunden verbringen. Denn der Kontakt zu Menschen ist für die Tiere sehr wichtig.

Nach einer halben Stunde Knuddeln und Streicheln verabschiedeten wir uns von den Huskys und übergaben die Spende. Sie ist für den Verein eine große Hilfe, denn auch an den Außengehegen gibt es immer viel zu tun – und Geld dafür aufzutreiben, ist sehr schwer.

Nachdem wir uns überzeugt hatten, dass es den Huskys gutging, stiegen wir ins Auto, bereit für den Rückweg. Der Sonne stand nun hoch am Himmel, der Tag war in vollem Gange. Wir verließen das wunderbare Stückchen Natur, fuhren auf einem kleinen Waldweg wieder zurück in den Alltag. Und spätestens auf der Autobahn in Richtung Wannsee wussten wir: Es war richtig, heute hier gewesen zu sein.

Ein Nachtrag:

Einige Wochen nachdem wir in Kremmen waren, haben wir in einer Zeitung gelesen, dass eine langfristige Lösung für die Unterbringung der Huskys beim Verein »Nordisch in Not« gefunden wurde. Die McMöbel-Filiale in Jeserig, wo Wolf Mienhardt wohnte, hat die Patenschaft für die Hunde übernommen. Wir freuen uns sehr über diese großartige Nachricht!

Infos zum Verein “Nordische in Not”:

Der Verein betreut nicht nur die Auffangstation, sondern auch eine Hundepension und einen Wildpark mit nordischen Tierarten, der für die Besucher geöffnet ist. Rentiere, Elche, Polarwölfe und Schafe sind dort in fast freier Wildbahn zu sehen.

Wer Lust und Zeit hat, kann gerne Gassi mit den Hunden gehen. Bitte wenden Sie sich direkt an den Verein. Auch wer spenden möchte, findet weitere Informationen auf der Webseite des Vereins.

1680 Euro spendeten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Helmholtz-Zentrum Berlin.
2019-03-11
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